Vor 40 Jahren, Ende April 1982 präsentierte Lancia auf dem 59. Automobilsalon Turin zwei aufregende Modelle, die Rallye-Geschichte schreiben sollten….
Der Delta Turbo 4×4 war überraschend gut verarbeitet und bis auf einen tiefen Frontspoiler und den Schriftzug „Delta Turbo 4X4“ an den Flanken praktisch identisch mit den Serienfahrzeugen. Doch der Prototyp bot mehr als nur Allradantrieb. Unter der Motorhaube steckte anstelle des serienmäßigen 1,5-Motors mit 85 PS ein 1600-ccm-Twin-Cam-Beta-Motor, dessen Leistung durch einen Garrett-Turbo auf 130 PS bei 5600 U/min gesteigert wurde. Zusammen mit dem neuen Getriebe verwandelte dieser Motor den bis dahin eher biederen Delta in einen äußerst leistungsstarken Wagen. In der italienischen Pressemitteilung wurde er als „La Lancia Delta turbo a trazione integrale“ bezeichnet, damit wurde zum ersten Mal der Begriff „integrale“ mit dem Delta in Verbindung gebracht. Lancia war jedoch vorsichtig und führte zunächst den 1,6-Motor ohne Turbo ein. Der GT, wie der 1600 genannt wurde, war in Italien bereits ab Ende 1982 erhältlich. Der Delta HF Turbo folgte 1983. Der Delta Turbo 4×4 ging als Delta HF 4WD erst 1986 in Serie und diente als Basis für die zukünftigen Integrale-Modelle. 1987 gewann der Delta HF 4WD neun der 13 WM Läufe, damit die Marken-Weltmeisterschaft und mit Juha Kankkunen auch die Fahrer-Weltmeisterschaft.
Neben dem Delta Turbo 4×4 war in Turin auch die Straßenversion des neuen Lancia Rally 037 (SE037) ausgestellt. Die Rallyeversion feierte bereits am 1. April 1982 bei der Rallye Costa Smeralda ihr Debüt, einem von Martini gesponserten Lauf zur europäischen Rallye-Meisterschaft. Obwohl die Entwicklung für den Rallyeeinsatz noch nicht abgeschlossen war, starteten Markku Alén/Ilkka Kivimaki und Attilio Bettega/Maurizio Perissinot, fielen jedoch wegen Getriebeschadens aus. Im ersten Jahr hatte der Lancia 037 mit allerlei technischen Pannen zu kämpfen. Und obwohl das Auto bisher noch keinen Preis gewonnen hatte, unterzeichnete im September desselben Jahres Walter Röhrl nach einem kurzen Einsatz im SE037 einen Vertrag bei Lancia. Im Jahr darauf, 1983, gewann der Lancia Rallye 037 die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft und mit Walter Röhrl die Fahrer-Weltmeisterschaft.