Für die Frühjahrsausfahrt hatte sich unser Obmann Hans-Christian Graf ein sehr konträres Programm einfallen lassen. Es versprach Ungewöhnliches, Absurdes, Skurriles wie auch Wissenswertes, Spannendes und wilde Tiere. Und unser Obmann hatte nicht zu viel versprochen. Doch der Reihe nach: Das Netpunkt Cafe in Gerasdorf diente ab 8:15 Uhr als Treffpunkt. Freilich gab es noch ausreichend Zeit für ein zweites Frühstück, bevor wir um halb zehn unsere Lancia in Bewegung setzten und Richtung Norden fuhren. Kurz vor der tschechischen Grenze erreichten wir unser erstes Ziel, die kleine Gemeinde Herrnbaumgarten. Dass wir hier in einem „verruckten Dorf“ gelandet waren, deuteten schon die vielen mehrsprachigen Ortsschilder bei der Ortseinfahrt an.
Die Bestätigung kam, als wir in das Nonseum, das weltweit einzigartige Museum für Erfindungen, die keiner braucht, eintraten. Fritz Gall, ehemaliger Bildhauer, doch eigentlich Erfinder und Mitbegründer des VVG (Verein zur Verwertung von Gedankenüberschüssen), führte uns mit leicht ironischer Manier durch sein mit Absurditäten gefülltes Museum.
Eine Schäfchenzählmaschine über dem Bett, ein ferngesteuerter Nachttopf, eine Handy-Telefonzelle, Bonsai Billard, transparente Schnapskarten, Zigaretten Voodoo, ein Steigungssimulator für Flachländler, Weinschach, das Doppeladler-Skelett, eine Sammlung rarer historischer Knopflöcher … einfach grandios, wir kamen aus dem Staunen und Lachen nicht heraus. Stunden hätten wir hier verbringen können, doch Hans-Christian hatte noch mehr mit uns vor. So kehrten wir also ins benachbarte Gasthaus „Zum Doppeladler“ ein und setzten unsere Fahrt nach dem Mittagessen retour Richtung Süden mit Ernstbrunn als Ziel fort. Und dort, im Wildpark wurde es dann spannend. Denn durch eine Führung durch das Wolfsforschungszentrum, wo handaufgezogene Wölfe und Hunde im Hinblick auf ihre geistigen und sozialen Fähigkeiten studiert werden, lernten wir den Wolf näher bzw. aus der Nähe kennen.
Fasziniert von der Schönheit der Tiere lauschten wir nebenher den aufschlussreichen Geschichten der Tierpflegerin und wurden nicht nur Zeugen des berüchtigten Wolfsgeheul, sondern auch einer kleinen Trainingseinheit im Rahmen der Forschung. Auch hier hätten wir durchaus mehr Zeit verbringen können, entschlossen uns jedoch, den Tag in der Konditorei Henriette in Großrußbach ausklingen zu lassen.